Tage 79-82

14 07 2016

Nach einer letzten komfortablen Nacht in Flaxton, hieß es am Sonntag Abschied nehmen von Shelley, Peter und der Sunshine-Coast. Gemeinsam fuhren wir nach dem Frühstück an der Küste entlang zu unserer Greyhound-Busstation in Maroochydore. Die Verabschiedung fiel wirklich sehr herzlich aus und wir versprachen uns, dass wir uns nochmal wiedersehen- sei es in Australien oder in Deutschland:)

Die kleine Küstenstadt Rainbow Beach erreichten wir gegen Nachmittag nach einer dreieinhalbstündigen Busfahrt. Wir hatten nur kurz Zeit, unser Gepäck in unser Zimmer zu bringen, denn kurz nach der Ankunft stand dann auch schon das erste Meeting für unseren Trip nach Fraser Island auf dem Programm. Insgesamt sollten 7 Allrad-Wagen mit je 8 Passagieren das Abenteuer am nächsten Morgen in Angriff nehmen. Wir wurden gemeinsam mit Damian (Mexico), den Geschwistern Lee und Denny (Schweiz), den Engländerinnen Kat und Sophie sowie Mikaela (Italien) Wagen Nummer 1 zugeordnet. Während der Besprechung wurden wir über den Ablauf und die lauernden Gefahren beim Ausflug informiert sowie über ein paar Verhaltensregeln belehrt. Im Anschluss lernten wir uns beim Bier noch ein bisschen besser kennen und gingen dann allerdings recht früh zu Bett, da wir früh aus den Federn am nächsten Morgen kommen mussten.

Tag 1 Fraser Island: nach einem schnellen morgendlichen Pancake-Frühstück hieß für alle Abenteurer Sachen schnappen und mit anpacken. Gemeinsam verluden wir unsere Rucksäcke und die Essensboxen in die Jeeps bzw den Anhänger. Gegen kurz nach neun sollte es dann endlich losgehen. Im Leaderauto fuhren wir gemeinsam mit Tourgide Johnsie Richtung Fähre. Mit dieser setzen wir in nur 15 Minuten über ins „Paradies“-der ursprüngliche Aborigini-Name für Fraser Island lautet nämlich K’Gari, was übersetzt soviel wie Paradies heißt. Auf der längsten Sandinsel der Welt (120km lang und bis zu 18km breit) leben noch einige Ureinwohner, die sogenannten Butchulla. Für die meisten Fahrer war es zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig auf Sand bzw durch Wasser zu fahren. Aber mit der Zeit hatten alle ihren Spaß. Theoretisch war jeder, der über 21 ist und einen Führerschein vorweisen konnte, berechtigt, den Jeep durch das unebene Gelände zu manövrieren. Leider haben wir unseren Führerschein in Deutschland gelassen und sind von daher nicht in den Fahrgenuss gekommen:( Am Strand machten wir dann eine kurze Mittagspause. Das Essen war in beschrifteten Boxen verpackt und jede Gruppe war für die Essenszubereitung und-verteilung selbst verantwortlich. In unserer Gruppe funktionierte das alles immer problemlos, was aber nicht der Normalfall gewesen ist… Zum Mittagessen gab es an allen 3 Tagen Wraps, die mit frischen Zutaten gefüllt werden konnten. Jeder Teilnehmer hatte bei seiner Ankunft im Hostel außerdem ein Geschirrset bekommen, für dessen Reinigung und Erhalt er selbst verantwortlich war. Nach dem Lunch ging es zu einem von ca. 80 Seen auf der Insel- zum Lake McKenzie. Dieser Süßwassersee lud mit seinem glasklaren (kalten) Wasser zum Schwimmen ein. Nach der Badepause ging es über Stock und Stein durch den Regenwald (einzige Sandinsel,auf dem es Regenwaldflora gibt) zurück zum Strand und von dort aus zu unserem Camp. Dort angekommen,luden wir zunächst unser Gepäck aus und verstauten es in den relativ geräumigen Zweimann-Zelten. Im Anschluss bereitete jede Gruppe in der offenen Camp-Küche ihr Abendessen: asiatische Hühnerpfanne mit Nudeln, zu. Den Abend ließen wir alle gemütlich vor dem Lagerfeuer ausklingen.


Tag 2: auch am ersten Morgen auf der Insel hieß es für uns: der frühe Vogel fängt den Wurm. Denn an diesem langen Tag stand ziemlich viel auf dem Plan. Als erstes fuhren wir südlich zum sogenannten Eli Creek. Das ist ein kleiner Wasserlauf mit sauberen, gefilterten Wasser. In diesem Flüsschen kann man sich ohne große Anstrengung stromabwärts treiben lassen. Und weil es so viel Spaß machte, wiederholten wir das Ganze gleich nochmal:) Danach versuchten wir mal wieder etwas für unser Ballgefühl zu tun und spielten eine Runde Beachsoccer. Im Anschluss ging es fürs Mittagessen zurück zum Camp. Der nächste Ausflug führte uns Richtung Norden und zwar zu den Champagner-Pools. Diese küstennahen Lagunen werden mit Salzwasser gespeist und sind die einzig sichere Möglichkeit, um im Meer baden zu können. Das unberechenbare Riff, die starken Gezeiten und ein paar hungrige Meeresbewohner verhindern nämlich ansonsten das Badevergnügen im offenen Gewässer:() Nach diesem großartigen Erlebnis ging die Reise weiter zu einer Landspitze- dem Indian Head. Dieser Berg ist für die  Ureinwohner eine Art heilige Stätte. In Zeiten der Aborigini-Verfolgung wurden die Menschen vom Felsen ins Meer gestoßen. Die Butchulla gehen aus diesem Grund zum Indian Head, um ihrer Ahnen zu gedenken. Wir erklommen den Berg und genossen den wunderbaren Blick über die Insel sowie den Pazifik. Zuletzt stand noch die Besichtigung eines Schiffswracks an. Das Wrack verrottet seit seinem Schiffsbruch im Jahr 1937 vor sich hin. Eigentlich ist auch nur noch das obere Deck zu sehen. Der Rest des Passagierschiffs, das aufgrund eines Zyklons an die Küste gespült wurde, ist komplett vom Sand verschlungen. In der Dunkelheit machten wir uns dann auf den Rückweg zum Camp. Dort stand dann Steak mit Bratkartoffeln und Salat auf dem Speiseplan. Den restlichen Abend entspannten wir bei angeheiterten Unterhaltungen vorm wärmenden Feuer bzw. am Strand.
Tag 3: nach einer natürlich viel zu kurzen Nacht hieß es für alle Beteiligten wieder Sachen packen und aufbrechen zur letzten Tour-Attraktion: einem Teebaumöl-See (Figtree-Lake). Vom Baden in diesem bräunlichen, aber dennoch klären See soll die Haut angeblich geschmeidiger und zarter werden. Natürlich wollten das die meisten anschließend ausprobieren. Eins steht auf alle Fälle fest: der Geruch von den Teebaumblättern im Wasser war ausgesprochen gut. Was die Haut angeht, haben wir (noch) keine großen Unterschiede ausmachen können. Nach dem letzten Lunch mussten wir vom Paradies Abschied nehmen und setzten mit der Fähre wieder zum Festland über. Dort brachten wir die Autos zurück und checkten anschließend zum 2. Mal ins Hostel ein. Am Abend gab es eine Art Abschlussabend mit Essen und Livemusik. Insgesamt gehört dieser Ausflug zu einem unserer Höhepunkte in Australien. Wir würden definitiv wiederkommen:)